Wir haben, glaube ich, eine Haus-Amsel. Sie trank am Wochenende, als hier nochmal Massen von Schnee gefallen waren, auf der Terasse das Tauwasser. Die bereitgestellte Wasserschale schaute sie übrigens nicht an.
Und dann entdeckte ich abends ihre Spuren im Schnee. Sie führten von unserer Terasse bis hinter den Japanischen Spindelstrauch.
Für die Vögel ist es aktuell eine harte Zeit. Der verspätete Wintereinbruch mit dem hohen Schnee und dem Frost – sie können sich kaum noch selber versorgen. Daher ist es wichtig, Futter und Wasser bereitzustellen.
Bald kommt der Frühling, übermorgen sollen hier fast zehn Grad Celsius erreicht werden. Das Gedicht stimmt schon mal ein 🙂
„Die Amseln haben Sonne getrunken“ von Max Dauthendey
Die Amseln haben Sonne getrunken,
aus allen Gärten strahlen die Lieder,
in allen Herzen nisten die Amseln,
und alle Herzen werden zu Gärten
und blühen wieder.
Nun wachsen der Erde die großen Flügel
und allen Träumen neues Gefieder;
alle Menschen werden wie Vögel
und bauen Nester im Blauen.
Nun sprechen die Bäume in grünem Gedränge
und rauschen Gesänge zur hohen Sonne,
in allen Seelen badet die Sonne,
alle Wasser stehen in Flammen,
Frühling bringt Wasser und Feuer
liebend zusammen.