Ich werde Schelte bekommen für meine Einschätzung zum Örtchen Limone sul Garda, weil diese nicht bedingungslos positiv ist.
Stellt sich der noch nicht in Italien Gewesene eine italienische Kleinstadt vor, würde sie für ihn wahrscheinlich wie Limone aussehen: enge Gässchen, turbulentes Straßenleben, Piazza mit Cafés. Bei unserem ersten Aufenthalt am Gardasee scheuten wir den Besuch in dem Örtchen am Westufer, denn jeder Reiseführer empfahl zwar einerseits, Limone zu erkunden, meist jedoch mit Beisätzen, wie „Im Sommer müssen die Einwohner […] mit täglich bis zu 10.000 Touristen fertig werden, die Limone geradezu überschwemmen.“
In diesem Jahr wagten wir dann den Ausflug, wobei wir uns hauptsächlich die alten Gewächshäuser anschauten, an der zentralen Piazza Garibaldi einen Aperol Sprizz tranken und ein bißchen durch die Stadt schlenderten. Da wir Anfang Mai, also in der Vorsaison dort waren, waren nur einige sehr enge Gassen verstopft, aber an der Piazza hat man trotz des wechselhaften Wetters kaum einen Platz bekommen.
Das Museum der Stadt Limone kann man sich anschauen. Abgesehen von Zitronenbäumchen und Zitronenbäumchen und Zitronenbäumchen kann man dort die Bewässerungssysteme sehen, die früher in den Gewächshäusern Anwendung fanden.
Der Ort selbst hat uns trotzdem nicht sonderlich berührt, vielleicht sind wir zu anspruchsvoll? Das Schicksal teilt Limone mit anderen Orten am See, die durch ihre touristische Ausrichtung verwechselbar geworden sind. In Limone schreien einen eben nur zusätzlich aus jeder Richtung Zitronen an.
Individueller sind zum Beispiel Orte, wie das jugendstilgeprägte Salò und das kleine Örtchen Gargnano. In letzterem wollten wir nach unserer Abreise aus Limone im Baedeker-Tipp „La Bissa“ speisen. Vor Ort teilte uns die Kellnerin nur knapp mit, dass es keine Speisen mehr gibt. Zuvor waren wir beim Suchen nach einem Parkplatz an einer kleinen Osteria am Hafen vorbeigekommen, die nun unsere Rettung sein sollte, denn es war mittlerweile 14 Uhr und wir waren recht hungrig. Schaut mal, schon der Eingangsbereich sieht doch sehr einladend aus, oder?
Vorspeise: Klößchen vom Süßwasserfisch mit Olivenpaste-Bruschette
Hauptspeisen:
1. Saibling mit Rosmarinkartoffeln und -bohnen. Hätte ich niiiie kombiniert, war aber eine kulinarische Offenbarung.
2. Barsch in einer Hülle aus mit Sepia gefärbtem Weißbrot
Desserts:
1. Sambucca-Crème-brûlée
2. Halbgefrorenes von der Limone mit Lorbeerlikör und Erdbeeren